Fünf-Seen-Marathon

Es ist Hochsommer und da wäre das Bad in einem See ratsam. Oder zumindest das Radfahren in der Nähe von Wasser. Dann sind wir richtig im Attergau bzw. Salzkammergut beim 5-Seen-Radmarathon mit Start und Ziel in Mondsee.

Am Rennrad über dem Mondsee

Auf der 200 km Strecke liegen allerdings noch Wolfgang-, Hallstädter-, Traun- und Attersee inklusive Anstiegen sowie Abfahrten dazwischen. Ich erwische eine superschnelle Gruppe, in der die Post abgeht (kleiner Gag: wir fahren ja auch die Steigung zur Postalm hinauf). Nach 100 km brauche ich eine Labepause, sonst droht der Hungerast. Ich verliere die Gruppe und muß lange alleine im Wind fahren. Erst auf der letzten Steigung über dem Attersee ist mein Dieselmotor wieder richtig am Laufen und ich komme als 126ter im Ziel an. Da wäre heute mehr drinnen gewesen. Oder vielleicht doch besser eine Erfrischung in einem der Seen?

Franken in den Alpen

Blick auf Drachensee und Coburger Hütte in der Mieminger Kette

Die Lieblings-Alpenvereinshütte meiner Frau ist die Coburger Hütte in der Mieminger Kette. Liegt das daran, dass sie aus Franken stammt wie die namensgebende DAV-Sektion!? Wohl eher an der einmalig schönen Lage der Hütte über dem Drachensee und unter dem markanten Vorderen Drachenkopf. Der Gipfel spiegelt sich zudem oft im See. Wir wandern von der Ehrwalder Seite auf die Hütte. Und haben eine unruhige Nacht im Matrazenlager, Holzstapel sägenden Mitmenschen geschuldet.

Am Gipfelkreuz vom Hinteren Tajakopf

Am nächsten Tag geht es aufwärts, nämlich auf den Hinteren Tajakopf auf 2.408 m.ü.M. Es ist diesig, die Coburger Hütte von oben leider nicht mehr zu sehen. Doch trotzdem ein schönes Erlebnis. Beim Abstieg über das Tajatörl liegt noch extrem viel Schnee auf der Ostseite. Da heißt es aufpassen und jeden Tritt richtig setzen, um nicht auszurutschen.

Der weitere Rückweg über das Brendlkar wird leichter, traumhafte Hochmoore sind zu durchwandern. Das ist leider kein Geheimtipp mehr und hat sich wohl auch schon bis Franken herumgesprochen.

Pedalritter am Hohen Hagen

Meinem Göttinger Freund Rainer hatte ich schon lang einmal versprochen das Jedermannrennen Tour d’Energie bei ihm mitzufahren.

Pedalritter in Kurvenlage

Endlich ist es soweit, doch leider steht die diesjährige Ausgabe unter einem drohendem Regenhimmel und es ist empfindlich kalt. Das sei das erste mal so, versichern mir alle, in den anderen Jahren wäre das Aprilwetter immer toll gewesen. Wer’s glaubt.

Dafür ist die Strecke schön, nicht schwer und mit 100 km nicht lang. Es geht durchs Weserbergland. Meine tempobolzenden Mitfahrer bereiten sich mit Respekt auf eine Bergwertung vor, genannt ‚Hoher Hagen‘. Als dann die Steigung kommt, fahre ich etwas mit angezogener Handbremse, jedoch an Scharen von Teilnehmern vorbei. Bin sehr verwundert, ziemlich schnell und unangestrengt oben zu sein.

Rainer zur Liebe fahre ich übrigens im nicht ganz unauffälligen Trikot seiner Radladen-Mannschaft Pedalritter. Alle sind froh und ich stolz, dass ich die Ritterehre als deren Bestplatzierter verteidige in der Gesamt- und besonders in der speziellen Bergwertung am zahmen Hagen.

Radsportferien Istrien

Istrien Bike Gruppe

Für unser Frühjahrstrainingslager probieren wir eine neue Region aus – die kroatische Halbinsel Istrien. Wir buchen eine Woche Radsportferien beim kleinen und feinen österreichischen Anbieter Istriabike mit Standort in der wunderschönen Hafenstadt Porec. Und haben Glück mit tollem Wetter und guten Gruppen (hauptsächlich bestehend aus Wiener und Kärntner Triathleten). Die heutige 180 km Königsetappe hat es in sich. Da ist es gut, dass die erste Gruppe bestens zusammenhält. Nur ich falle mit einem weißen Sizilien-Trikot etwas aus der Dresscode-Reihe. Das ist jedoch hoffentlich akzeptabel, weil Istrien sehr italienisch geprägt ist.

Skitour auf die Hohe Munde

Zwischen Leutasch und dem Tiroler Inntal steht ein ganz markanter und solitärer Berg: Es ist die Hohe Munde mit 2.660 Metern über Meeresniveau. An der Talstation des nicht mehr betriebenen Mundeliftes auf Leutascher Seite geht die klassische (Wander)-Route auf die steile Ostflanke hoch. Aber manchmal hat man auch im Winter Glück und die Lawinengefahr ist gering.

Blick vom Ostgipfel der Hohen Munde in das Inntal

So ein besonderer Tag ist heute. Und dementsprechend viele gehen mit Ski auf das breite Plateau des Ostgipfels. Die Senke und den schmalen Weg zum Westgipfel machen da glücklicherweise schon weniger. Die Blicke ins Inntal sind herrlich und die schon kraftvolle Sonne tut so gut!

Kältekammer beim König

Auf Einladung des Perspektivteams Oberammergau erhalte ich einen freien Startplatz beim König-Ludwig-Lauf, Deutschlands größtem Volksskilanglauf. Auf was habe ich mich da nur eingelassen! Denn es wird eine dreifache Premiere für mich. Es ist meine erste Langlauf-Marathon-Teilnahme. Zudem bin noch nie 50 km am Stück geskatet. Und getoppt wird dies durch die am Start in Ettal herrschende Temperatur: Unglaubliche – 24° Celsius.

Skaten bei extremer Kälte am Schloss Linderhof

Die extremen Bedingungen halten aber nicht Tausende davon ab, sich an den Start zu stellen, genauer in unterschiedlichen Blöcken. Eine beeindruckende Atmosphäre. Die Topleute, vornehmlich Skandinavier, sind sofort weg. Ich bleibe mit Hunderten anderen im Stau auf den ersten Kilometern stecken. Irgendwann ist freies Gleiten im eigenen Rhythmus möglich.

Bei Schloß Linderhof sinkt die Temperatur nochmals auf nun – 27° Celsius. Ist auch schon egal. Positiv ist, dass ich nun endlich mal kostenlos in den prachtvollen Park des Traumschloßes von Ludwig dem Zweiten komme.

Skaten vor Bauernhaus bei Graswang

Bei der zweiten Runde im Graswangtal spüre ich: Jetzt wird es hart, soviel bin ich noch nie gelaufen. Und die Energiegels in der Jacken-Rückentasche sind auch schon zugefroren.

Ich bin daher sehr froh, als ich endlich im Ziel in Oberammergau an- und heiße Suppe bekomme. Die Zeit kann ich vergessen, aber viel wichtiger ist ohne gesundheitliche Schäden durchgekommen zu sein. Denn es sind dutzende von Krankenwagen im Einsatz. Leider mussten viele Teilnehmer auf- bzw. sich als Kälteerschöpfte in Behandlung begeben.

Senkrecht und ohne Sicherung

Auch wenn ich einen eigenen, großen Bericht zu unserer Äthiopienreise geschrieben habe, so will ich doch ein besonderes Ereignis daraus hervorheben.

Gerade am Heiligen Abend möchten wir eine nie zerstörte bzw. nie von Muslimen gefundene Felsenkirche in der Nähe von Hawzien besichtigen. Und bald wissen wir auch warum. Denn nach einem Bergpfad stehen wir plötzlich an einer ca. 50 m hohen Wand. In dem weichen Felsen finden sich zwar ein paar gute Griffe, aber sonst ist weit und breit keine Sicherung zu sehen.

Klettern an steiler Felswand zu Felsenkirche in Hawzien/Äthiopien

Es kostet schon Überwindung sich schnell nach oben zu hangeln (und noch mehr wieder am Rückweg hinunter zu steigen). Im Reiseführer wird übrigens ein Seil empfohlen … In Ermangelung dessen wird meine Frau von unseren Führern mit deren Händen gesichert, also gezogen und geschoben. Die Besichtigung der Felsenkirche oben ist dann wirklich einmalig – sportlich wie spirituell.

Einsam in den Geislern

Wieder mal im Villnöss in unserem traditionellen Herbsturlaub! Da es spät im Jahr ist, sind noch weniger andere Bergtouristen als sonst unterwegs. Genauer – wir wandern ganz allein auf dem Alta Via Dolomiti bei prachtvollstem Wetter, im Hintergrund Kreuzjoch und Geisler Spitzen.

Geisler Spitzen und Kreuzjoch im Schnee

Wie kommen wir dann zu einem Foto mit uns beiden drauf? Da bleibt mir nichts anders übrig als meinen Freund Photoshop in Nachhinein zu bemühen. Fällt nicht auf, oder doch!? Ich bin halt lieber Draussen als am Rechner.