Widderstein im magischen Licht

Widderstein im Morgenlicht

Wie im Vorjahr sind wir wieder als Kooperationspartner des Freeride Colleges unterwegs, diesmal in Warth-Schröcken. Es ist ein wirklich einmalig schönes Ski- und Freeridegebiet in den Lechtalern.

Warth wirbt mit seiner Schneesicherheit. Im langjährigen Durchschnitt würden pro Winter mehr als 11 m Schnee fallen. Glauben wir es einfach einmal. Diese Mengen liegen zwar gerade nicht, aber es langt auch so reichlich.

Auf Vorgipfel stehend, dahinter Breithorn

Beim morgendlichem Blick aus dem empfehlenswerten Hotel Adler am Hochtannbergpass hält mich nichts mehr: Der Hausberg Widderstein glänzt im magischen Licht, die Aufstiegsspur lockt verheißungsvoll. So einer Versuchung kann ich nicht widerstehen. Also die Tourenski raus und los. Auf einen kleinen Gipfel unterhalb des Hauptgipfels geht es nur mehr stapfend hoch. Und im Hintergrund leuchtet der markante Große Krottenkopf, der Grenzberg zwischen Österreich und Deutschland, mit meinem Grinsen um die Wette.

Geburtstagstour auf die Pleisen

Aufstieg Pleisenspitze in glatter Spur

Vor ein paar Tagen, Ende Dezember, hat es mich erwischt – der 40er. Mein rundes Geburtstagsfest feiere ich auf eine etwas andere Art und lade alle sportlichen bzw. willigen Freunde zur Feier und Übernachtung auf die Pleisenhütte (beim legendären „Pleisen Toni“) im Karwendel ein, zusammen mit meinem ebenfalls schon 40jährigen Freund Robsl. Zu unserer Überraschung folgen zwei Dutzend Leute tatsächlich der Einladung und nehmen den beschwerlichen, winterlichen Anstieg von Scharnitz auf sich.

Ronald Aufstieg Skitour Pleisenspitze

Doch zur heutigen gemeinsamen Tour auf den klassischen Skitourengipfel Pleisenspitze will dann nur mehr ein Viertel mit. Trotz Prachtwetter sind nämlich die Bedingungen heikel, die schon vorhandene Aufstiegsspur ist unheimlich glatt. Verdammt, ich habe die Harscheisen vergessen! Aber ich mache gute Miene und gehe auf den Skiern weiter voran, gerade heute will ich der Gefeierte sein.

Wir alle kommen sicher zum Gipfel hoch und wieder runter. Und danke an Tom für die schönen Bilder.

Umrundung des Peitlerkofels

Der Mensch braucht Traditionen bzw. Rituale. So lieben meine Frau und ich es seit Jahren im Herbst ein paar Tage im Villnöss in Südtirol in den Bergen zu wandern.

Am Wegweiser an der Peitlerscharte stehend

Das Tal wird von den wunderschönen Geisler Spitzen abgeschlossen. Es ist die Heimat des berühmten Reinhold Messners, der schon als Vierjähriger auf einem Gipfel gestanden sein soll. Wir wollen auch auf einen, suchen uns den markanten Peitlerkofel aus. Vom Würzjoch gehen wir zur Peitlerscharte. Die liegt nordseitig im Schatten und ist stark verschneit, ich muss Stufen treten.

In die verschneiten Berge schauend

Als wir endlich oben herauskommen, herrscht bester Sonnenschein. Aber der Gipfel bleibt uns heute verwehrt. Der frühe Wintereinbruch hat den Gipfelweg verschwinden lassen und wir heissen nicht Messner. Ist aber beides nicht schlimm. So umrunden wir den ganzen Peitlerkofel, geniessen die wunderbare Herbststimmung und haben beste Blicke auf Gadertal mit Fanesgruppe.

Ach ist das herrlich. Und diese traumhaften Berge werden immerda sein, auch wenn wir wieder gegangen sein werden.

Auf alten Militärwegen

Aus Erfahrung wird man klug! Waren Robsl und ich noch letztes Jahr zu spät dran im Jahr – siehe dazu meinen 2007er-Beitrag – fahren wir diesmal zu unserer traditionellen MTB-Woche über einen Monat früher los. Wir starten in Rovereto im Trentino.  Das Gebiet gehörte, wie hoffentlich bekannt, von 1804 bis 1919 zum österreichischen Kaiserreich. Wir fahren wie immer auf alten Militärwegen, diesmal auf von kuk-Militärs schon vor dem ersten Weltkrieg angelegten.

Ronald an gesprengter KuK-Feste

An der ehemaligen Feste delle Somme machen wir Rast. Nach Kriegende („Friedensvertrag“ von St. Germain 1919 mit Zuschlagung von Südtirol und Trentino an Italien) hatten die Sieger die österreichische Großbatterie gesprengt, auch um den vielen Stahl der Geschütztürme zu bergen. Die Feste sieht heute aus wie ein überdimensionales Gebiss mit vielen Zahnlücken.

Robsl auf Fahrweg zum Monte Maggio

Ich bin hin und her gerissen zwischen Faszination und Abscheu, was die Generation meiner Urgroßväter hier angerichtet hat. Robsl ist da pragmatischer und stürmt mit dem Bike den noch gut erhaltenen Weg voran zur Stellung am Monte Maggio.

Plakatwerbung mit mir

Plakatanschlag Oberammergau mit Bild Ronald

Im September vor einem Jahr bin ich den 5ten Ammergauer Alpencup Marathon mit bescheidenem Erfolg mitgefahren, siehe dazu auch meinen Blogbeitrag.

Was bin ich positiv überrascht nun an den Ortseingängen von Oberammergau in diesem Jahr mich als Motiv auf den Ankünderplakaten für die 6te Auflage zu sehen. Ich frage bei der Organisation nach: Sie hätten aus hunderten von Fotos zufällig das meinige augewählt!

Mein Ego ist dermassen gestreichelt, so dass ich mich schon vorab wie ein Sieger fühle – und verzichte auf die Teilnahme diesmal gerne.

Wintereinbruch im Sommer

Meine Frau und ich wollen unseren zweiten Hochzeitstag, wie den ersten, wieder am Berg feiern. Wir haben uns als Ziel einer der höchstgelegenen Hütten im nördlichen Alpenraum ausgesucht – die Hochstubaihütte auf 3.173 m.ü.M. Was sind wir jedoch überrascht, dass mitten im August eine Kaltfront Schnee bringt.

Ronald im Hochmoor mit Schnee

Der Aufstieg von Sölden über die Klebelealm ist noch etwas regnerisch und diesig, doch ab 2.000 m Seehöhe liegt auf einmal eine geschlossene Schneedecke. Das hat auch seinen Reiz, mitten im Sommer eine angezuckerte Hochmoorfläche.

Ronald unter Hochstubaihütte

Der an sich schon anstrengende Aufstieg zur Hütte wird jetzt noch beschwerlicher. Was sind wir froh und fertig, als wir endlich oben ankommen. Doch bevor wir ins Matrazenlager fallen, geniessen wir noch die wunderbare Rundumsicht, da das Wetter besser wird und die goldene Abendstimmung für alle Strapazen entschädigt.

Doch auch der Abstieg von mehr als zweitausend Höhenmetern soll uns anderntags noch fordern. Doch zum Glück wissen wir zu dem Zeitpunkt davon noch nichts …

Frammersbach rockt

Im Spessart, hart an der bayrisch-hessischen Grenze, liegt der unterfränkische Ort Frammersbach. Der kommt einmal im Jahr ganz groß raus, wenn dort der Spessart-Bike Marathon veranstaltet wird und seine Bewohner als Zuschauer eine legendäre Stimmung am Steilanstieg Grabig verbreiten.

Das wollen mein Arbeitskollege Robert – genannt Zippel – und ich auch erleben und fahren einmal quer durch Bayern gen Norden. Wir nehmen die 120 km Marathonstrecke in Angriff, also zwei lange Runden auf und ab durch den Spessart. Nach einer scharfen Kurve auf Asphalt geht es sofort bis zu 20 Prozent steil den Grabig hoch. Dort stehen die Zuschauer in Vierer-Reihen und brüllen bzw. trommeln wie wild. Die hübschen, anfeuernden Mädchen motivieren mich zudem und ich stürme anfangs auf dem mittleren Kettenblatt wie ein junger Stier hinauf.

Als das Banner „Noch 5.000 m bis Gipfel“ zu sehen ist, fällt meine Kraft wie das berühmte Baiser auf dem Kuchen zusammen. Zum Glück wird es etwas flacher und es stehen keine „Zeugen“ mehr am Rand. Bei der zweiten Runde gehe ich dann den Grabig langsamer an, Erfahrung und Einteilung ist halt alles.

Den jüngeren und nominell stärkeren Zippel – er ist mal U23-Amateur gewesen – plagen Krämpfe und er fällt hinter mich zurück. Ich gebe mein schändliches Gefühl zu, das erfüllt mich mit etwas Genugtuung. Mit dem 131. Gesamtplatz, dem 38sten in meiner Altersklasse, komme ich heute sehr zufrieden ins Ziel. Wie es mir und meinen bleischweren Beinen morgen geht, sieht ja zum Glück keiner.

 

Trainingslager auf Sardinien

Ronald mit Rennrad an Leitplanke stehend

Mit meinen Radfreunden ist es gute und schöne Tradition, dass wir im Frühjahr gemeinsam auf eine Woche Trainingslager bzw. Rennradurlaub gehen, besser gesagt wir fliegen dort hin. Diesmal ist es nicht wie zumeist Mallorca, sondern die italienische Insel Sardinien. Wir buchen beim Veranstalter Friends On Bikes, der ansonsten auf der südlicheren Nachbarinsel Sizilien tätig ist. Es ist eine kleine, fast intime Veranstaltung mit ganz wenig Teilnehmern, weil deren Premiere auf „Sardegna“.

Wie auch immer, wir sehen neue Strecken, Orte und Landschaften und sind fast die einzigen Rennradfahrer weit und breit. Zudem herrscht auf allen Straßen erfreulich wenig Verkehr, ganz im Gegensatz zum touristisch so beliebten Mallorca mit seinen vielen Mietwagen und Bussen. Damit können wir getrost Zweierreihe fahren und auch manchen übermütigen Blödsinn machen, also zumeist ich, wie anbei auf einer Leitplanke stehend. Bella Sardegna – wir kommen sicher wieder!

Ronald mit Rennrad auf Leitplanke stehend