Mit Dynafit am Pitztaler Gletscher

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Es gibt doch sehr angenehme Seiten an meiner Tätigkeit im Sportfachhandel: Wenn das Unternehmen Dynafit zur Händlerschulung an den Pitztaler Gletscher einlädt, dann darf ein Praxistest nicht fehlen. So habe ich erstmals die Möglichkeit – zusammen mit anderen Sportfachberatern aus Bayern und Österreich – schon im November die Saison-Eröffnungs-Skitour zu machen!

Und nicht nur das. Der begleitende Bergführer erlaubt mir sogar vorauszugehen und die Spur anzulegen. Die scheint ganz gut zu sein, denn alle kommen locker an auf dem ausgesuchten (namlosen) Joch; es ist auf ca. 3.200 m.ü.M. über dem östlichen Teil des Mittelbergferners gelegen. Dort herrscht dann ein Gewusel, bis 20 Menschen ihren jeweils richtigen Dynafit-Testski nach dem Abfellen wiederfinden und dann – trotz geringer Schneeauflage – in eine erstaunlich gute Abfahrt starten können. Mein Modell, der Speedfit 84 in 176 cm Länge, erweist sich auch im Anschluss auf den Pisten der Pitztaler Gletscherbahnen als schöner Allrounder.

Ein Radsportfest in und um Innsbruck

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Was für ein grandioser Abschluß der UCI-Straßenrad-Weltmeisterschaften in Tirol: An diesem prachtvollen Frühherbsttag herrscht Festtagsstimmung in und um Innsbruck; es sind mehrere 100.000 Zuschauer auf den Beinen, um die besten Radprofis der Welt zu sehen. Die fahren von Kufstein kommend ihren Weltmeister aus auf einer Streckenlänge von über 250 km und 4.700 Höhenmetern. Auf dem sogenannten Olympiakurs geht es auf sieben Runden von der Altstadt über Lans bis zur Patscherkofel-Talstation und wieder hinunter über Igls zurück, ganz zum Schluß sogar die irre steile Höttinger Höll hinauf. Weltklasseprofis fahren dort Schlangenlinien!

Und ich darf dabei sein. Mit dem Rennrad fahre ich mehrere Stellen an, ich kenne mich ja überall bestens aus. Am Gramartboden ganz oben warte ich dann zusammen mit anderen Begeisterten auf die ersten Fahrer. Ich kann den späteren Weltmeister Alejandro Valverde leider nicht ganz scharf abbilden. Aber das macht Nichts, denn der eigentliche Star ist die über allem stahlende Nordkette, welche beste Werbung für Tirol mit den weltweit übertragenden Bildern macht. Ich bin schon bei vielen Radrennen an der Strecke gestanden. Mein absolut bestes Erlebnis war bei der Tour in Alpe d’Huez 1997, doch dieser heutige Tag steht dem legendärem von damals kaum nach.

Friedberger Arbeit und Klettersteig

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Mein Arbeitsort ist Friedberg bei Augsburg. Da ist es sehr passend, daß ich mit meinen Sport Förg Arbeitskollegen an diesem prachtvollen Frühherbsttag den Friedberger Klettersteig in den Tannheimern gehe. Der ist als ziemlich einfacher Einsteiger-Eisenweg beschrieben; weil wir ihn jedoch in der umgekehrten Richtung vom Schartschrofen hinab und dann wieder zur Roten Flüh hinauf bezwingen, erweist sich der Abstieg als schwerer als erwartet. Doch dank der Unterstützung von Bergführern der Mammut Alpine School können wir und ich das bestens meistern.

Ganz früh die Kaiserjägerstraße hinauf

Um 6.30 Uhr in der Frühe des Sommers ist die Welt für den Rennradfahrer noch in Ordnung. Es ist schon angenehm warm, die Hitze des Tages noch nicht da und vor allem sind die Straßen noch frei von Autos und unseren Motorrad-Konkurrenten. Das gilt besonders, wenn man das Glück hat – wie ich heute – so eine Traumstraße mit und unter den schmalen Gummis befahren zu dürfen. Wer erkennt sie auf dem Bild?

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Es ist die berühmte Kaiserjägerstraße, gelegen über Caldonazzo und dem gleichnamigen See im Valsugana im Trentino. In den 1870er Jahren wurde der gleichnamige Steig von österreichischen Kaiserjägern angelegt, 1911 dann als Militärstraße ausgebaut als kühne Zufahrt durch eine Bergwand zu mehreren hochgelegenen k. und k. Festungs- und Sperrwerken. Heute in Friedenszeiten ist sie etwas verbreitert, randgesichert und vor allem asphaltiert worden; trotzdem bleibt sie weiterhin in der Berg- wie in der Talfahrt eine spektakuläre Angelegenheit. Aber mit einem Hinweis: Bitte diese Straße in Rand- und nicht „Hauptverkehrs“-Zeiten befahren, nur dann macht sie als Rennradfahrer Spaß.

Letzter Schnee im Wilde-Bande-Steig

Meine Frau und ich gehen den sechstägigen Karwendel-Höhenweg von Hütte zu Hütte, anstrengend und sehr schön. Am heutigen vierten Tag steht der Abschnitt von der Pfeis- zur Bettelwurfhütte an.

Nach dem ostseitigen Schotter-Steilabstieg vom Stempeljoch führt der Weg auf den Wilde-Bande-Steig, welchen 1929 die legendäre Innsbrucker Bergsteigergruppe „Wilde Bande“ erbaute. Dieser wunderbare Steig führt fast immer auf einer gleichbleibenden Höhe von ungefähr 2.000 m. ü. M. zum Lafatscher Joch. Im Frühsommer hat er jedoch die bekannte Tücke, dass in ihm oft noch harte Schneefelder zu passieren sind.

Durch den wohl ungewöhnlich langen und schneereichen letzten Winter sind heute an diesem schönen Julitag – für uns überraschenderweise – auch noch Schneereste vorhanden. Glücklicherweise sind diese weich und damit ganz einfach und ungefährlich querbar. Es ist also eine zahme Angelegenheit.

Da ich just vor dem Bergurlaub einen Friseurtermin verpasst habe, sieht meine Frau mich in meinem „haarig-wüsten“ Aussehen nicht ihr, sondern eher der 1878 gegründeten Bergsteigergesellschaft Wilde Bande zurechenbar. Doch wie alte Fotos beweisen, ich kann mit der damaligen Bart- und Outdoor-Mode bei weitem nicht mithalten.

Lustige Namen im Wittelsbacher Land

Meine neue Tätigkeit in Friedberg erlaubt mir ausgedehnte Mittagspausen zu machen. Oder genauer formuliert – mit dem Rennrad ausgiebig durch das Wittelsbacher Land zu fahren. So heißt nämlich die „Sissi“-Gegend, weil Stammsitz des Königshauses, im Landkreis Aichach-Friedberg und in Teilen des angrenzenden von Dachau gelegen. Das kupierte Gelände dieses altbairischen Landstrichs mit teilweise komplett autofreien Kleinstraßen ist ideal zum Rennradfahren.

Und zum Schmunzeln. Denn es gibt lustig-skurille Ortsnamen zu entdecken. Meine schönsten sind Übelmanna und Pipinsried (beide bei Altomünster) sowie Vorder und Hinter Heimat (bei Dasing gelegen).

Und da dachte ich jahrelang der Ort Unterhöslwang in der Nähe des Chiemsees sei nicht zu toppen, auch nicht die dortige voralpine Hügellandschaft mit ihren kleinen Wegen.

Hineingestolpert in den Firmenlauf

Aus der Abteilung ‚Dümmer geht nimmer‘ oder werde ich mit zunehmenden Lebensalter wirklich nicht erfahrener, handelt die folgende sportliche Episode.

Das Angebot meiner neuen Kollegen bei Sport FÖRG gerne annehmend, nämlich mit ihnen am 7. Augsburger Firmenlauf teilzunehmen, komme ich erst zwei Tage zuvor auf die Idee: Da sollte ich mal dafür trainieren, weil das letzte mal bin ich im November gejoggt.

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So stehe ich mit sage und schreibe 12.000 anderen Läufern an der Startline – oder besser in einem langen Startkorridor – an der Augsburger Messe und stolpere mit einem granatenmässigen Muskelkater in den Beinen los. Die grandiose Atmosphäre der Veranstaltung lässt mich glücklicherweise bald meine Schmerzen vergessen und ich bewältige die 6,3 km lange Strecke in etwas mehr als 29 Minuten. Wider Erwarten ist das im Vergleich zu meinen  – zumeist jüngeren – Kollegen eine ganz gute Zeit. Doch Lichtjahre von den unter 19 Minuten entfernt, welcher unser Azubi Youssief aus Eritrea benötigt, der insgesamt Zweiter wird und die Azubiwertung gewinnt.

Für das nächste Jahr nehme ich mir also vor: Entweder gar nicht davor trainieren oder ab fünf Wochen zuvor ein paar leichte Trainingsläufe absolvieren, das bringt bestimmt mehr Spaß und weniger Schmerzen. Die zweite Alternative ist wohl die vernünftigere. Doch bin ich im nächsten Frühjahr wirklich lebenskluger!?

Auf und um den Geier herum

Man kann auf den Geier in den Tuxer Alpen vom Navistal – wie schon im Jänner 2011 gemacht – oder von der Wattener Lizum aus gehen. Wie heute an diesem herrlichen Frühlingstag getan.

Das mit Ketten bestückte Allrad-Taxi bringt uns morgens durch das Militärgebiet zur Lizumer Hütte. Durch nicht allzu schweres, wunderbares Skitourengelände (Lizumer Boden) geht es auf die 800 Meter höher gelegene Geierspitze. Die vielen mit uns gestarteten Hüttenübernachter lassen wir nach der Gipfelrast endlich zurück, als wir Richtung Nordwesten über schneereiche – leider noch nicht aufgefirnte – Hänge bis in die sogenannten Kuchlböden abfahren.

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Wir drei sind nun von prachtvollster spätwinterlicher und einsamer Landschaft umgeben. Und jetzt wird es auch richtig warm. Noch einmal eincremen, wieder auffellen und einen Blick zurück auf unsere Abfahrtsspuren werfen. Meine ist die in der Bildmitte ganz rechte und ich hoffe auch die schönste, oder?

Nach nur weiteren 400 Aufstiegsmetern ist schon die Mölser Sonnenspitze erreicht. In der nun folgenden Abfahrt findet sich nun wenigstens ein aufgefirnter Hang. So dürfte es gerne weitergehen, doch ab dem Mölser Hochleger gibt es leider nur den Fahr- und Forstweg zurück zum Parkplatz am Lager Walchen. Dieser Abschluß kann diese tolle Skitour nicht trüben. Ob es sich nun nur um eine Geier Überschreitung oder doch um eine Umrundung handelt, diese Diskussion lassen wir auf der Sonnenterrasse des nahen Alpengasthofes Hanneburger ausklingen.