Rund- und Rückschau am Säuling

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Auch wenn ich schon von dem Allgäuer Grenzberg Säuling berichtet habe, von der heutigen x-ten Besteigung sollte es doch noch einmal einen Bericht mit einem Panormabild hier geben.

Denn es lässt sich so viel sehen – neben Schloß Neuschwanstein, der Stadt Füssen und dem Forggensee – auch andere mir so bekannte Berge; das lässt zurückschauen auf schöne Erlebnisse: Das Lechtal und die Tannheimer links bin ich gerade vor einem Monat beim Tannheimer Tal Radmarathon durchfahren. Und der Berg ganz rechts gehört – wie der Säuling selbst – zu den Ammergauern. Es ist der mir so wohlbekannte Tegelberg, im Winter oft mein abendliches Refugium.

Seekofel am Pragser Wildsee

Normalerweise ist es ja so, der Berg ist der Star, er thront über der Niederung. Doch im Hochpustertal, genauer in dem Seitental des Pragser Baches verhält es sich etwas anders. Dort ist im Talschluß der unbeschreiblich schöne Pragser Wildsee auf 1.500 m. ü. M. zu finden.

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Der morgendliche Blick aus dem direkt am See gelegenen Hotels – es wurde 1898/99 als Grandhotel erbaut und schon von der Wiener k. u. k. Oberschicht geliebt – bietet eine atemberaubende Szenerie Richtung Süden: Der Seekofel steht gewaltig mit einer 1.300 Meter hohen Felswand über dem See. Und trotzdem lässt sich schwer sagen, was mehr fasziniert. Das schöne morgendliche Sommerwetter reizt zu einer Bergtour.

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Über das Nabige Loch und die Ofenscharte führt der alpine Weg auf den Gipfel des Seekofels. Von dort oben wirkt der Pragser Wildsee nun doch kleiner, das Pustertal und der Zillertaler Hauptalpenkamm im Norden dominieren. Das Wetter ist jetzt wechselhaft, jedoch immer noch warm und ohne Regen. Und es hält auch auf dem langen Rück- und Rundweg über die Seitenbachscharte und die Grünwaldalm.

Wieder zurück am Hotel ist doch wieder nur einer der Star in seinem stets wechselnden Farbspiel und mit seinem geheimnisvollen Wasser – der Pragser Wildsee.

Herbstliches Bergglück im Villnöss

Was für ein Wetterglück Ende Oktober in unserem geliebten Villnöss in Südtirol! Die Berge sind absolut schneefrei, da lässt es sich herrlich leicht wandern und die herbstliche Farbenpracht in der Sonne geniessen.

Und ich kann so richtig schön posen mit meiner neuen Berghose von Kraxl, entwickelt und produziert von meinen Landsberger Freunden. Den prachtvollen Fotohintergrund bildet dabei einer meiner persönlichen Lieblingsberge – der Peitlerkofel. (Keine Sorge, einen Tag später stehe ich dann auch auf dem fast 2.900 m.ü. M. gelegenem Gipfel, die bayrische Hose macht dabei ihrem Namen alle Ehre im letzten Stück des Klettersteigs).

Doch heute will meine Frau mir in Nichts nachstehen: Beim Abstieg vom Zendleser Kofel ist sie der farbige Hingucker vor den imposanten Bergmassiven von Fanesgruppe und Tofana.

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Serles – der Hochaltar von Tirol

Was für ein heißer Spätsommertag. Und wir machen trotzdem eine Bergtour, nämlich von Maria Waldrast aus und zumeist südseitig über 1.100 Höhenmeter gehend auf die Serles. Doch der reichlich vergossene Aufstiegsschweiß lohnt sich: Dieser isolierte Gipfel – zwischen Stubai- und Wipptal gelegen – bietet von seinem Gipfelplateau auf 2.717 m.ü.M. eine phantastische Aussicht.

Zurecht wird die Serles die Königin genannt, machmal auch der Hochaltar von Tirol. Gegenüber grüssen die Kalkkögel, im Norden ist Innsbruck mit der Nordkette, dann die Tuxer Alpen mit dem Patscherkofel zu sehen. Im Südosten glänzt der Olperer mit den Firnfelden der Gefrorenen Wand herüber. Ganz im Süden sind Südtiroler Berge wie die Geisler Spitzen zu erkennen, im Westen die Stubaier Gletscher mit Zuckerhütl und Ruderhofspitze.

Blick von der Serles Richtung Habicht

Und das „männliche“ Pendant zur Serles steht da noch in Reichweite – der Habicht, ein Klotz von Berg. An seinen auslaufenden Schultern ist der letztjährige Startplatz zu unserem Paraglideflug über Neustift und dem Stubaital zu erkennen. Doch heute befinden wir uns in wesentlich grösserer Höhe und stehen dazu noch auf festem Grund; zumindest auf Kalkmarmor, dem Gipfelgestein der Serles.

Predigtstein im Sonnenschein

Das prachtvolle, ungewöhnlich milde Herbstwetter hält an – auf zur nächsten, wahrscheinlich allerletzten Bergtour. Diesmal nehmen wir jedoch zur Anfahrt die MTBs, radeln von Leutasch durchs schattige Gaistal. Die Pfützen am Wegesrand sind schon alle gefroren. Doch ab der (geschlossenen) Gaistalalm liegt der Fahrweg zur Rotmoosalm in vollem Sonnenschein, so sind schon bald kurze Hose und T-Shirt angesagt. Erst Recht als es dann zu Fuß zum heutigen Gipfelziel weitergeht, dem Predigtstein auf 2.234 m.ü.M.

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Dieser ist der Südwand des Hochwanners vorgelagert, einem der hohen Berge des Wettersteingebirges, zu dem auch der Predigtstein geologisch gehört. In der Verlängerung nach Westen bietet sich ein freier Blick auf Zugspitzblatt und -gipfel inkl. seinen Zivilisationsbauten. Und der Blick ist vor allem schneefrei. Vom Nördlichen Schneeferner sind seine kümmerlichen Reste zu sehen. Es ist kaum vorstellbar, daß in dieser Steinwüste in gut einem Monat der Skibetrieb starten soll, wenn man so im novemberlichen Sonnenschein auf dem Predigtstein steht und hinüberschaut. Ob nur mehr beten auf einen baldigen Wintereinbruch hilft?

Thaneller – der Retter aus dem Nebel

Seit Tagen liegt über unserer Stadt Landsberg am Lech eine dichte Hochnebeldecke. Da gibt es nur ein Mittel der Wahl – ab in die Berge. Und als wäre der Nebel ein deutscher Staatsangehöriger, exakt mit dem Überfahren der Grenze hinter Füssen ist er verschwunden. Das Tiroler Außerfern wird von einem prachtvollen blauen Spätherbsthimmel überstrahlt.

Hinter Berwang am Thaneller Karliftparkplatz gehen wir schon vor 10.00 Uhr los. Immer südseitig, bald durch lichten Wald, dann durch Latschen zieht sich der leichte Bergweg – duchsetzt mit schönen Felskuppen – auf den Gipfel des Thaneller auf 2.341 m. ü. Meer. Ach, was ist das für ein herrlicher Tag, welch wundervolle Ausblicke bieten sich. Im Süden geht der Blick über die Lechtaler zum Alpenhauptkamm mit den Ötztalern. Deutlich sticht die Wildspitze als höchster Berg hervor.

Doch für meine Frau und mich fast noch wichtiger ist der Ausblick nach Norden. Von links kommt der Lech, fließt nach Reutte, um dann in der Bildmitte im uns so bekannten Nebelmeer zu verschwinden. Es grüsst rechts davon der Nachbarberg Säuling. Über Heiterwanger- und Plansee geht die Panoramafahrt mit den eigenen Augen weiter bis zum Zugspitzmassiv. Der letzte Oktobertag wird so zum Höhepunkt unserer Bergwandersaison.

 

Flug vom Elfer über das Stubaital

Schon einmal von einem mydays-Erlebnisgutschein gehört? Meine Frau hat einen solchen – besser gesagt zwei Stück – als sogenanntes ‚Incentive‘ für besondere Leistungen von ihrem Arbeitgeber geschenkt bekommen. Meine Leistung fällt mit dem Buchen bzw. Einlösen dieser Gutscheine eher bescheidender aus, wir nutzen jedoch die Chance für ein immer schon gewolltes, aber nie gemachtes Erlebnis – einen Gleitschirm-Tandemflug.

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Buchungspartner von Paragliding Tirol ist der nette und kompetente Peter Reinalter. Es geht nach kurzer Vorbesprechung von Neustift im Stubaital mit ihm und Kumpel Hubi den Elfer-Lift hinauf. Und dann nach gemeinsamen Anlaufen am Skihang – vor Aufregung kaum mitbekommend – ganz schnell in die Luft. Der Schirm ist voll gespannt und ausgebreitet, meine ebensolchen Sinne nehmen Wind- und Seilgeräusche wahr. Von und mit dem Piloten bin ich angegurtet und behütet, liege faktisch in seinem Schoß.

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Seit meiner Kindheit war ich schon gefühlt eintausend mal in Neustift bzw. am Elfer und in der gegenüber liegenden Schlick (dort habe ich das Skifahren gelernt), doch aus der Luft betrachtet sieht das Stubai für mich anders und neu aus – ein wirklich ganz besonderes Erlebnis. Nach guten 15 Minuten ist der Paraglide-Tandemflug mit Hubi schon vorbei, ein paar Minuten später landet meine Frau mit Peter ebenso sicher. Voller Adrenalin habe ich jede Sekunde genossen. Ich bin aufgekratzt und stolz auf uns beide, aber auch froh, dass wir wieder auf einer sommergrünen Wiese am Talboden stehen dürfen.

P.S. Meine Frau hat übrigens nun Geschmack am Fliegen bekommen. Die nächste Erlebnissteigerung soll ein Fallschirmsprung werden, hat sie schon verkündet. Auweia, ich hoffe, dass ihre beruflichen Höhenflüge mal leicht absinken und ich damit etwas Zeit gewinne zur mentalen Vorbereitung …

Kreuzspitze auch ohne Sicht spitze

Ganz hinten im Graswangtal, schon kurz vor dem Ammersattel, an der Bayerisch-Tiroler Grenze, findet sich der Weg auf die Kreuzspitze. Es sind ca. 1.200 Höhenmeter Aufstieg vom zu überquerenden breiten Schotterflussbett am Start bis zum Gipfel auf 2.185 m.ü. M. – eine wirklich schöne, weil abwechslungsreiche Bergtour, anfangs noch durch Serpentinen im Wald.

Dann wähnt man sich auf einmal nicht mehr in den Ammergauer Alpen, sondern fast in den Dolomiten, denn es geht weiter durch einen großen Schotterkessel – genannt Hochgrieskar – rechts an imposanten Wänden vorbei, auf deren Schulter dann durch Latschenkiefern hinaufziehend zum Gipfel. Zum Schluß steht sogar noch eine leichte Kraxelei an. Besonders gut an der Tour ist, es gibt keine Einkehrmöglichkeit und damit ist sie nicht so überlaufen wie vergleichbare, etwa jene auf den Säuling mit dem Säulinghaus.

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Am Gipfel sind dann meine Frau und ich genau in dreieinhalb Stunden wie im Führer angegeben. Allerdings ist es mit dem ausgelobten Vis-à-Vis-Blick auf die Zugspitze so eine Sache. Es gilt der alte Kalauer: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“. Gerade so ist der Eibsee erkennbar, sonst hat sich Deutschlands höchster Gipfel in Wolken gehüllt. Es ist also ein Kreuz mit der Sicht von der Kreuzspitze, ansonsten ist und bleibt die Tour spitze, gerade an einem etwas bedeckten, nicht so heißen Sommerbergtag wie heute.