Fünf-Seen-Marathon

Es ist Hochsommer und da wäre das Bad in einem See ratsam. Oder zumindest das Radfahren in der Nähe von Wasser. Dann sind wir richtig im Attergau bzw. Salzkammergut beim 5-Seen-Radmarathon mit Start und Ziel in Mondsee.

Am Rennrad über dem Mondsee

Auf der 200 km Strecke liegen allerdings noch Wolfgang-, Hallstädter-, Traun- und Attersee inklusive Anstiegen sowie Abfahrten dazwischen. Ich erwische eine superschnelle Gruppe, in der die Post abgeht (kleiner Gag: wir fahren ja auch die Steigung zur Postalm hinauf). Nach 100 km brauche ich eine Labepause, sonst droht der Hungerast. Ich verliere die Gruppe und muß lange alleine im Wind fahren. Erst auf der letzten Steigung über dem Attersee ist mein Dieselmotor wieder richtig am Laufen und ich komme als 126ter im Ziel an. Da wäre heute mehr drinnen gewesen. Oder vielleicht doch besser eine Erfrischung in einem der Seen?

Pedalritter am Hohen Hagen

Meinem Göttinger Freund Rainer hatte ich schon lang einmal versprochen das Jedermannrennen Tour d’Energie bei ihm mitzufahren.

Pedalritter in Kurvenlage

Endlich ist es soweit, doch leider steht die diesjährige Ausgabe unter einem drohendem Regenhimmel und es ist empfindlich kalt. Das sei das erste mal so, versichern mir alle, in den anderen Jahren wäre das Aprilwetter immer toll gewesen. Wer’s glaubt.

Dafür ist die Strecke schön, nicht schwer und mit 100 km nicht lang. Es geht durchs Weserbergland. Meine tempobolzenden Mitfahrer bereiten sich mit Respekt auf eine Bergwertung vor, genannt ‚Hoher Hagen‘. Als dann die Steigung kommt, fahre ich etwas mit angezogener Handbremse, jedoch an Scharen von Teilnehmern vorbei. Bin sehr verwundert, ziemlich schnell und unangestrengt oben zu sein.

Rainer zur Liebe fahre ich übrigens im nicht ganz unauffälligen Trikot seiner Radladen-Mannschaft Pedalritter. Alle sind froh und ich stolz, dass ich die Ritterehre als deren Bestplatzierter verteidige in der Gesamt- und besonders in der speziellen Bergwertung am zahmen Hagen.

Radsportferien Istrien

Istrien Bike Gruppe

Für unser Frühjahrstrainingslager probieren wir eine neue Region aus – die kroatische Halbinsel Istrien. Wir buchen eine Woche Radsportferien beim kleinen und feinen österreichischen Anbieter Istriabike mit Standort in der wunderschönen Hafenstadt Porec. Und haben Glück mit tollem Wetter und guten Gruppen (hauptsächlich bestehend aus Wiener und Kärntner Triathleten). Die heutige 180 km Königsetappe hat es in sich. Da ist es gut, dass die erste Gruppe bestens zusammenhält. Nur ich falle mit einem weißen Sizilien-Trikot etwas aus der Dresscode-Reihe. Das ist jedoch hoffentlich akzeptabel, weil Istrien sehr italienisch geprägt ist.

Vintage Models

Bei der L’Eroica in der Toskana werde ich zum Wiederholungstäter, mich hat wohl der Vintage Virus gepackt! Es ist wieder eine einmalige Mischung aus Sport und alten Rädern, ein wunderbares Gesamterlebnis bereichert um Wein und italienische Lebensart.

Screenshot von Vintage Velos

Diesmal haben wir stylische grüne ‚Carlsberg Beer‘ Merino-Wolltrikos von Woolistic an. Auf deren Website werden wir als Vintage Models abgebildet. Rechts neben mir ist Georg zu sehen, ein ehemaliger Amateur-Radrennfahrer. Und dahinter in der Mitte fährt Peter von der Velo Welt. Wir fühlen uns einmal mehr als Helden!

Eugendorf, die Zweite

Nach der Premierenteilnahme im Jahr 2007 – siehe meinen Beitrag dazu – zieht es uns wieder nach Eugendorf zur Eddy Merckx Classic. Es ist deutlich zu spüren: Alles ist noch professioneller geworden, die Teilnehmerzahl gewachsen. Doch der Rundkurs ist kaum verändert, somit weiss ich genau, was mich erwartet.

Für die fast 160 km Distanz stecke ich mir ein persönliches Ziel: Ich will unter 5 h Fahrzeit bleiben. Dazu gebe ich Gas und „strecke“ mich an den Steigungen, gehe also in den Wiegetritt.

Aus dem Rennradsattel

Und bin sehr zufrieden, dass ich mein Zeitziel erreiche und damit 89ter meiner Klasse werde (zum Vergleich: der ehemalige Skiadler Andreas ‚Goldi‘ Goldberger wird 35ter). Mein heute getragenes Nationaltrikot hat mir zudem Extramotivation gegeben, weil ein Geschenk vom ehemaligen deutschen Spitzenprofi und Neu-Schweizer Steffen Wesemann an mich. Übrigens – es ist mein engstes Trikot im Schrank und daher bleibt es mir ein Rätsel, wie der muskulös-kräftige ‚Wese‘ da überhaupt hineingepasst haben soll.

Strade Bianche in der Toskana

Endlich ist es soweit. Seit Jahren schon wollte ich an dem legendären Nostalgierennen L’Eroica in der Toskana teilnehmen mit Start und Ziel in Gaiole in Chianti. Und die einzigartige Atmosphäre geniessen aus einer Mischung von herbstlicher Kulturlandschaft, Fahrten auf hügeligen Schotterstrassen und Beteiligten in historischen Radoutfits.

Es ist Vorgabe, dass jeder Teilnehmer nur mit einem Old- bzw. Youngtimer-Rennrad an den Start gehen darf, ausgestattet mit Haken-/Riemchenpedalen und offen am Lenker verlegten Bremszügen. Ich habe das grosse Glück Thai Do meinen Freund nennen zu dürfen. Er ist – im positiven Sinne – ein ganz verrückter Radsammler und der heimliche König der deutschen Radbranche.

Mit Masi Rennrad bei der L'Eroica

Seine Leihgabe an mich für dieses Rennen ist ein authentisches Radschätzchen – ein Masi Prestige von 1982, ausgestattet mit Campagnolo Super-Record. Vor allem italienische L’Eroica-Teilnehmer nicken anerkennend bei Ansicht dieses Rades; es ist auch zum Fahren ein Traum und schnurrt wie ein Kätzchen.

Schwarzer Radlederschuh mit Staub

Wir fahren die mittlere Runde von 135 km. Alles in allem ein großer Spaß und tolles Event. An den Kontrollstellen biegen sich die Tische vor Essen und auch Wein. Aber die Anstiege und Abfahrten auf den weißen Schotterstraßen, den berühmten Strade Bianche, sind nicht ohne. Auf meinen über 20 Jahre alten und nun zu neuen Ehren gekommenen schwarzen SIDI Leder-Radschuhen sind die Beweisspuren zu sehen.

Trainingslager auf Sardinien

Ronald mit Rennrad an Leitplanke stehend

Mit meinen Radfreunden ist es gute und schöne Tradition, dass wir im Frühjahr gemeinsam auf eine Woche Trainingslager bzw. Rennradurlaub gehen, besser gesagt wir fliegen dort hin. Diesmal ist es nicht wie zumeist Mallorca, sondern die italienische Insel Sardinien. Wir buchen beim Veranstalter Friends On Bikes, der ansonsten auf der südlicheren Nachbarinsel Sizilien tätig ist. Es ist eine kleine, fast intime Veranstaltung mit ganz wenig Teilnehmern, weil deren Premiere auf „Sardegna“.

Wie auch immer, wir sehen neue Strecken, Orte und Landschaften und sind fast die einzigen Rennradfahrer weit und breit. Zudem herrscht auf allen Straßen erfreulich wenig Verkehr, ganz im Gegensatz zum touristisch so beliebten Mallorca mit seinen vielen Mietwagen und Bussen. Damit können wir getrost Zweierreihe fahren und auch manchen übermütigen Blödsinn machen, also zumeist ich, wie anbei auf einer Leitplanke stehend. Bella Sardegna – wir kommen sicher wieder!

Ronald mit Rennrad auf Leitplanke stehend

Mit Eugen in Eugendorf

Ein neuer Rennradmarathon im Salzburger Land ist angekündigt  mit dem Namen Eddy Merckx Classic. Der ehemalige Kannibale ist als Zugpferd, Schirmherr und Teilnehmer gewonnen worden. Viel wichtiger für mich ist jedoch: Start und Ziel ist Eugendorf. Da ist es fast zwangsläufig, dass ich mit meinen Freund Eugen – der auch mein Trauzeuge ist – am Start stehe.

Eugen und Ronald am Start in Eugendorf

Es herrscht traumhaftes Herbstwetter, morgens noch leicht kühl, dann angenehm warm. Und die Natur ist wunderschön herbstfarben, die Strecke abwechslungsreich mit leichten Steigungen und es geht vorbei an schönen Seen wie dem Obertrumer-, dem Matt- und dem Fuschlsee. So macht Rennradfahren Spass.

Ronald Zieldurchfahrt Eugendorf

Auch auf der letzten langen Steigung zum Gaisberg, der einzigen ernsthaften Bergprüfung des Tages, bin ich noch gut drauf. Früher als gedacht erreiche ich das Ziel, weil auch die Strecke nur gut 140 km lang ist, weniger als ausgeschrieben. Mein Tacho zeigt fast einen 32 km/h Schnitt. Ich bin sehr zufrieden mit mir. Auch in der offiziellen Zeitmessung ist es noch ein guter 30er Schnitt. Habe wohl zuviel Pausen an den „Labe“-Stationen gemacht. Egal, wir haben alle einen wunderbaren Premierenmarathon erlebt und hoffen auf eine Fortsetzung!