Meine Frau und ich haben uns auf eine Bergwoche von Hütte zu Hütte gefreut – den Berliner Höhenweg in den Zillertalern – und alle Hütten vorab gebucht sowie den Kartenverlauf des Weges genau studiert. Doch am Start in Finkenberg schüttet es. Wir disponieren kurzfristig um, fahren auf die Südseite des Alpenhauptkammes nach Osttirol und beginnen unvorbereitet den Karnischen Höhenweg.
Der ist weniger bekannt, aber lohnend zu entdecken und läuft auf der Staatsgrenze von Österreich und Italien. Heute als Friedensweg ausgewiesen, war er ebenso Frontlinie im Ersten Weltkrieg. Die Zeichen des Kampfes, wie Schützengräben und Soldatengräber, sind noch gegenwärtig.
Wir übernachten als erstes auf der wunderbar gelegenen Sillianer Hütte – mit Blick auf die berühmten Sextner Dolomiten – und gehen dann weiter. Auf der Pfannspitze will ich wie immer höher hinaus und besteige gleich noch das Gipfelkreuz.
Nach zwei weiteren Übernachtungen auf Standschützen- und Porzehütte wird auch alpensüdseitig das Wetter schlecht; wir müssen leider abbrechen mit Abstieg nach Obertilliach. Schade zwar, aber wir können uns trotzdem noch im Spiegel anschauen und auf das Geleistete stolz sein.