Wer kennt eigentlich das Val Posina, das Tal und die Bergregion östlich des Pasubio-Massivs in Venetien am südlichen Alpenrand? Wahrscheinlich wenige, denn die Gegend als touristisch zu bezeichnen spräche den unübersehbaren Zeichen der Landflucht und den leeren Straßen Hohn. Das hat auch seine ruhigen Vorteile, sollen sich doch die vielen anderen Rennrad- (und vor allem MTB-)Fahrer weiter westlich in der Gardasee-Region oder an den Pasubio-Wegen austoben.
Vom Hauptort Arsiero über Posina sind es 900 Höhenmeter auf den Passo della Borcola. Die 19 Haarnadelkurven auf den letzten Kilometern erinnern an gekochte, zusammengelegte Spaghetti – sie sind weder schnell hoch noch hinunter befahrbar, dafür ein Traum für Rennrad-Genießer. Am Paß drehend und wieder nach Posina hinunter, nehme ich von dort noch den Colle Xomo in Angriff. Von diesem und dem Borcola könnte ich auf dem Friedensweg den Pasubio per pedes erklimmen, doch das ist eine andere Geschichte.