An diesem Pfingstmontag stehen meine Frau und ich ganz früh um 1.00 Uhr auf, fahren in das hintere Graswangtal und gehen bei Kälte und Dunkelheit, also mit Mütze und Stirnlampe ausgerüstet, auf die Scheinbergspitze in den Ammergauer Alpen.
Warum dieser Aufwand? Wollen wir wie die Jünger Jesu an Pfingsten vom Heiligen Geist erfüllt werden? Nicht ganz, doch eine Ahnung der Herrlichkeit der Schöpfung und ein Geschenk ist es jedes mal aufs Neue, den Sonnenaufgang auf einem Berggipfel erleben zu dürfen.
Es ist magisch: Im Rücken das bekannte Massiv der Hochplatte steigen um 5.20 Uhr die ersten, noch überhaupt nicht wärmenden Sonnenstrahlen über die Klammspitze und streifen das Graswangtal. Silbern liegt dort unten der Fluß Linder. Und das Beste dabei ist – wir sind vollkommen alleine am Gipfel der Scheinbergspitze, keiner wollte heute so früh aufstehen.
Beim Abstieg begegnen uns dann mehr als dreißig Wanderer, der Parkplatz unten ist schon vor 8.00 Uhr überfüllt. Wir haben heute für uns alles richtig gemacht und sind trotz einsetzender Müdigkeit erfüllt von diesem Licht- und Bergerlebnis. Wie lange hält die Erleuchtung in uns an?
Eine Antwort auf „Erleuchtung auf der Scheinbergspitze“