Die Fahrt über den Naviser Oberweg

Das Navistal ist ein zehn Kilometer langes Seitental, welches östlich vom Tiroler Wipptal abzweigt. Sommers wie winters ist es dort schön und vor allem ruhig – ganz im Gegensatz zu der Nord-Süd-Magistrale zum nahen Brenner hin.

Von der prächtigen großen Naviser MTB-Runde und auch dem Skitouren-Klassiker Naviser Kreuzjöchl habe ich schon berichtet, heute steht eine kurze und knackige Rennradrunde dort an.

Blick zum Naviser Kreuzjöchl

Kurz nach dem Wipptaler Ort Matrei beginnt der zuerst steile Anstieg in das Navistal, dann gelangt man eher flach über den sogenannten Unterweg in den Hauptort Navis. Ich fahre dann noch höher und wieder steiler bis zur Fraktion Grün. Dort endet dann die Asphaltstraße an einem Parkplatz für Wanderer bzw. im Winter Skitourengeher.

Blick aus dem Naivis Richtung Wipptal

Die Rückfahrt über den Oberweg aus dem Navistal wieder hinaus ist einfach nur herrlich. Der Blick Richtung Wipptal geht zu Serles, Kessel- und Kirchdachspitze, also zu Berggipfeln, auf denen allen ich schon mit Wander- oder Skischuhen stand. Die heutige Naviser Rennradrunde mit Start- und Zielort Patsch ist übrigens mit 46 Kilometern Strecke eine kurze, mit 1.100 Höhenmetern eine doch ganz ordentliche.

Ruhe und Pulverschnee hinter dem Glungezer

Gipfelkreuz Sonnenspitze mit Blick ins Inntal

Wenn man von Hall im Inntal via Tulfes sich in das Skigebiet Glungezer hinauf bewegt, dann ist es kaum zu glauben, dass man mit wenigen Schritten die Betriebsamkeit verlassen und einsam seine Spuren im Pulverschnee ziehen kann, nur wenige Kilometer südlich der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Ist aber so, wenn man einen Insider als Freund hat, der Robsl heißt.

Im Detail ist es folgend abgelaufen: Ab der Station Halsmarter gehen wir nachmittags mit den Tourenski neben der Piste hinauf bis zur Tuffeinalm, verlassen dann das präperierte und gelangen in freiem Gelände auf die Sonnenspitze bzw. den benachbarten Gipfel Glungezer. Nur wenige Höhenmeter unter diesem liegt die Glungezerhütte, die unser heutiges Übernachtungsquartier wird inklusive geschmackigem Drei-Gänge-Menü in den Tuxer Alpen.

Frisch am nächsten Morgen geht es los mit einer westseitigen und bruchharschigen Abfahrt unterhalb der Sonnenspitze. Wir beide sind nun ganz allein in einer prächtigen alpinen Schneelandschaft voller Ruhe, darüber blauer Himmel. Wir fellen auf und gehen Richtung Süden auf die Kreuzspitze auf 2.746 m. Die ist nur fünfzig Meter niedriger als ihr Nachbargipfel Rosenjoch. Auf dem waren Robsl und ich vor über vier Jahren bei gänzlich anderen Bedingungen.

Doch heute dürfen wir die einzigen Abfahrtsspuren in perfekte nordseitige Pulverhänge zaubern. Ab dem Viggar Hochleger ist es dann mit Traumschnee vorbei, doch das glückliche Grinsen will nicht aus unseren Gesichtern weichen. Auch nicht auf den letzten 45 Minuten dieser wunderbaren Tour, die nämlich darin bestehen das Viggartal bis Ellbögen-Mühltal hinauszuwandern mit auf den Rucksack geschnallten Ski.

Abfahrt durch Pulverschnee von der Kreuzspitze

Gutes Gelingen auf der Loipe von Denklingen

Die Gemeinde Denklingen, gelegen im südlichen Teil des Landskreises Landsberg am Lech, ist nicht nur der Stammsitz der Hirschvogel Group, einem sehr bedeutenden, in der Öffentlichkeit kaum bekannten Automobilzulieferers, also einem ‚Hidden Champion‘.  Zudem gibt es in Denklingen im Hochwinter eine gute Langlaufloipe am westlichen Ortsrand Richtung Dienhausen, die wohl nur Insidern bekannt ist.

Vorausgesetzt es hat eine halbwegs ordentliche Schneeauflage und der örtliche Sportverein VfL Denklingen 1864 hat auch gespurt. Da beides heute gegeben ist, gelingt eine wunderbare Sporteinheit. Und die Sonne ist zudem noch hervorgekommen an diesem ‚Hidden Place‘, was will man mehr!

Loipe Denklingen

Hoher Kopf bedeutet imposante Abfahrt

Eine ordentliche Neuschneeauflage ohne Windverfrachtungen und ein strahlender kalter Wintertag sind gute Zutaten für eine wunderbare Sktitour in den Tuxern im Neuen Jahr.

Wir starten in Innerweerberg, am Gasthof Innerst weggehend. Zuerst durch Wald, dann durch freiere Flächen steigt die Spur nie steil in noch schattseitiger Westlage zur Hochsinnalm und weiter zu ihrem Hochleger auf 2.100 Meter an. Dort kommt die Sonne auch an einem Vormittag im Jänner schon hin und beleuchtet eine prachtvoll verschneite alpine Winterszenerie. Nach einer kurzen Pause zum Trink- und Sehgenuss ist es nicht mehr weit zum Gipfel namens Hoher Kopf auf 2.373 m.ü.M.

Skitour auf den Hohen Kopf in den Tuxer Alpen

Mit einer Abfahrt wieder zum Hochleger zurück erfolgt ein zweiter kurzer Aufstieg zum niedrigeren Nachbargipfel, der Rosslaufspitze.  Die nun folgende ostseitige Abfahrt in das Nurpensbachtal ist eine Premiere für mich und von oben bis unten ein Pulverschneetraum in idealer Hangneigung. Das Grinsen aus meinem Gesicht verschwindet auch nicht auf der langen Herausfahrt am Forstweg bis nach Innerst.

Die große und großartige Naviser Almenrunde

Ein echter MTB-Klassiker in Nordtirol ist die ‚Große Naviser Almenrunde‘. Für die fast 50 Kilometer lange Strecke mit 2.100 Höhenmetern sollte man schon fünf Stunden Fahrzeit einplanen. Vom Start weg in Matrei bzw. Pfons im Wipptal ist erst einmal eine gut 1.000 Höhenmeter Auffahrt zu bewältigen, um dann im Uhrzeigersinn von einer (Hoch-)Alm zur anderen zu fahren. Ab der Mislalm beginnt dann das Highlight, ein fast 10 km langer Singletrail über die Vögeleralm bis zur Grafmartalm. Der wird Naviser Sunnseitn Trail genannt, führt immer über 2.000 m Seehöhe und begeistert mit atemberaubenden Ausblicken auf die Tuxer und Zillertaler Alpen. Auch aus fahrtechnischen Gründen vergeht dort nur so die Zeit.

MTB am Naviser-Sunnseitn-Trail

Etwas zügiger voran geht es im weiteren Streckenverlauf auf Schotterwegen zur Peer- und Klammalm. Diese beiden kenne ich vom Winter bzw. von Skitouren auf den Geier. So auch die nächste, die für mich am schönsten gelegene Stöcklalm, welche am Weg auf das Naviser Kreuzjöchl liegt. Mit der letzten Auffahrt zur Blasigeralm beschliesse ich es für heute und kann nun endlich wirklich schnell abwärts über den Ort Navis und den Bachweg wieder nach Matrei hinausfahren.

Nächtliche Wiederholungstäter am Scheinberg

Es ist alles wie vor über drei Jahren. Wieder gehen meine Frau und ich nachts mit Stirnlampen auf die Scheinbergspitze, erleben wieder alleine am Gipfel den Sonnenaufgang. Auch die damals gemachten Fotos könnten wir wieder verwenden, siehe den ausführlichen Bildbericht von Pfingsten 2020.

Morgendämmerung Scheinbergspitze

Und doch bleibt es jedesmal ein großartiges äusseres und inneres Erlebnis, wenn die Morgendämmerung am Horizont über den Bergen aufzieht.

Retro-Radtour an Lech, Inn und Isar

Meine Lech-Inn-Isar Radtour in vier Tagen – bewältigt mit meinem alten italienischen Stahl-Rennrad von 1988 und ausgestattet mit einer Campagnolo-Gruppe von 1999 sowie neuen Gepäcktaschen – ist eine runde Sache gewesen.

Alter Wassertanklaster am Hauptplatz von Landsberg am Lech

Von Landsberg immer dem Lech aufwärts folgend bis Füssen, dann durch das Tiroler Lechtal über Warth bis zum Quellgebiet am Formarinsee an der Freiburger Hütte ging es in den ersten beiden Tagen.

Formarinsee und Rote Wand

Dann weiter über den Arlberg und ab Landeck immer am Inn entlang bis Innsbruck, zum Schluss von Jenbach an den Achensee hinauf und über Bad Tölz zurück an den letzten beiden Tagen.

Auf der Innbrücke zwischen der Altstadt von Innsbruck und Maraihilf

Das sind im Old-School-Style bzw. in Retro-Manier schöne 500 Kilometer Strecke mit 5.000 Aufstiegshöhenmetern im Gesamten geworden.

Am Marktbrunnen von Bad Tölz

Nur die Schotterstraße zur Freiburger Hütte und die bis zu 20 % steile Kasbachstraße nach Maurach waren mit der etwas veralteten Übersetzung – und den ebensolchen Knochen – harte Brocken.

Reinebringen sehen, besteigen und schwitzen

Unseren zweiwöchigen Sommerurlaub verbringen wir diesmal über dem nördlichen Polarkreis. Es ist eine Rundreise über mehrere norwegische Inseln mit dem Schwerpunkt der Lofoten, zu welchen ich auch einen gesonderten Reisebericht verfasst habe.

Blick vom Reinebringen auf den Lofoten

Das wohl bekannteste Fotomotiv der Lofoten – ja vielleicht von ganz Norwegen – wollen wir auch machen. Es ist der Blick vom Reinebringen auf den Fischerort Reine inklusive Fjord und die umliegenden Berge. Doch ohne Fleiß kein Preis. Die Besteigung erfolgt über steile 1.600 Granitstufen, die in den letzten Jahren von nepalesischen Sherpas verlegt wurden. Zudem sind wir wahrlich nicht die einzigen, die an diesem heute so ungewöhnlich warmen und wolkenlosen Tag diese Anstrengung auf sich nehmen. Für diesen Blick, für dieses Motiv, lohnt sich jedoch wirklich jeder vegossene Tropfen Schweiß.