Mal wieder wollen meine Frau und ich einen Höhenweg gehen und wieder macht uns das (Berg-)Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der diesjährige Kandidat heißt Meraner Höhenweg. Ein angekündigtes kurzes Schönwetterfenster und voll belegte Hütten lassen uns kreativ eine andere Route wählen, nämlich eine ‚Direttissima‘-Variante mitten durch den Naturpark Texelgruppe.
Von Dorf Tirol gehen wir auf die Lodner Hütte. Es hat zur Übernachtung nur zwei Restpätze im sonst vollen Matrazenlager. Am traumhaften nächsten Morgen begleiten uns zuerst Murmeltiere, dann Gämsen auf unserem ansonsten menschenfreien Aufstieg zum Johannesschartl auf 2.854 m.ü.M. Der Übergang ist nicht ganz ohne. Grandiose Hochgebirgslandschaften winken jedoch als beglückender Erlebnislohn.
Da das Wetter aber schon wieder zuzieht, besteigen wir nicht vom Eisjöchl aus die nahe Hohe Weiße (Cima Bianca Grande ist der grandiose italienische Name dafür), sondern machen uns schnellstens auf den langen Abstieg nach Pfelders, nun wieder auf der Originalroute des Meraner Höhenweges. Aber es hilft nichts. Der Regen erwischt uns doch und wir müssen nass in den Bus einsteigen, der uns wieder nach Dorf Tirol zurückbringt.